Liebe Wildpflanzenfreundin, lieber Wildpflanzenfreund,

endlich wird alles wieder grün und es geht aufwärts – Gott sei Dank.
Wir wünschen uns baldmöglichst wieder mit den Kräuterführungen
beginnen können. Rufen Sie gerne unsere Kräuterpädagoginnen an und fragen nach den
Terminen. Es verschiebt sich immer wieder mal ein Termin.

So sieht Knoblauchsrauke aus

Die Knoblauchsrauke ist eine zweijährige Staude mit Schotenfrüchten und 20-100 cm Höhe. Sie steht stark aufrecht, ist kahl und mit einem kantigen Stängel unverzweigt. Die Blätter riechen deutlich nach Knoblauch beim Zerreiben. Die 5-8 mm kleinen, endständigen Blüten stehen in Trauben und haben je vier weiße Kronblätter, das typische Erkennungszeichen der Kreuzblütengewächse. Die Frucht ist eine vierkantige länglich schmale Schote mit 2-3 cm Länge und 6-8 schwarzen, senfartig schmeckenden Samen.

Über die Pflanze

Schon im Mittelalter war die Knoblauchsrauke ein geschätztes Kraut für die karge (arme), aber gewürzreiche Küche. Hierzulande führt die Knoblauchsrauke fast ein unscheinbares Dasein, weil der ab März wachsende Bärlauch aus der Familie der Lauchgewächse viel populärer
ist und inzwischen auch entsprechend kultiviert wird. Dabei wächst die Knoblauchsrauke ab April genauso häufig mit einer viel längeren Vegetationsphase und hat ähnliche Wirk- und Inhaltsstoffe. Man findet die nach Knoblauch riechende Pflanze an schattigen Waldwegen und Waldrändern, in Auwäldern, sowie in eher feuchten Gärten und Hecken mit nährstoffreichen Böden. Noch bis in den Frühsommer hinein können die Blätter gesammelt werden, wobei die ganz jungen Blätter vor der Blüte zarter und delikater sind.

Der hohe Gehalt an Senfölglycoside ist für das würzige Aroma verantwortlich. Zudem finden sich Saponine, Knoblauchöl und ätherisches Öl, besonders Vitamin A und C sowie Mineralien in ihr. Volksmedizinisch wird sie aufgrund der antibakteriellen und keimtötenden Wirkung genutzt; sie war auch ein bekanntes Wurmmittel. Sie wirkt blutreinigend, verdauungsanregend, schleimlösend sowie harntreibend. Auch die Wurzel ist essbar. Diese schmeckt scharf nach Meerrettich und wird noch vor dem zweiten Wuchsjahr ausgegraben. Aus den Samen kann ein leckerer Senf hergestellt werden, allerdings braucht es hierzu Geduld und Zeit. Wichtig ist der rohe Genuss der Pflanze, denn beim Kochen verfliegen die wertvollen Inhaltsstoffe zum großen Teil. Für den Hobbygärtner lohnt es sich, die wilden Samen zu sammeln und im eigenen Garten auszusäen.

Viel Freude beim sammeln wünscht Ihnen Ihr
Vitalia-Verein e.V.
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Bilder privat Margot Zimmer

Kategorien: Wildkräuter